Christian Schmitt                   Unvollkommenheit

 

Fürwahr, es fehlt dir nicht an hehren Siegen,

O Menschengeist, die kämpfend du errungen.

So mancher kühne Wurf ist dir gelungen,

Und manche Schranke hast du überstiegen.

 

Der Kräfte der Natur sahst du erliegen;

Entzückt nimmst hin du ihre Huldigungen.

Es müssen Blitz und Dampf, ins Joch gezwungen,

Von dir gelenkt, durch Land und Meere fliegen.

 

Doch prahle nicht! Wohl wirst du weiter dringen,

Und über der Geschlechter Grabeshügeln

Dich höher stets und immer höher schwingen.

 

Wohl strebst empor du wie mit Adlerflügeln.

Eins aber wirst nur selten du vollbringen:

Im Sturm der Leidenschaft dich selbst zu zügeln.